Fördermittel für Elektroautos und Ladestationen in Europa: Umfassende Übersicht für Privatpersonen und Unternehmen

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Fördermittel für Elektroautos und Ladestationen in Europa: Umfassende Übersicht für Privatpersonen und Unternehmen

Förderungen

Unsere umfassende Übersicht für Privatpersonen und Unternehmen

Die europäischen Länder bieten unterschiedliche Formen von Förderungen für Elektroautos und für Elektroauto-Ladestationen an. Wir haben einige Länder die möglichen Zuschüsse in einer Übersicht zusammengestellt. Verwenden Sie die nachstehende Karte, wenn Sie erfahren möchten, was für die einzelnen Länder gilt.

Schweden

Seit verschiedene Förderungen eingeführt wurden und Elektroautos mit besseren Batterien und höherer Reichweite auf den Markt kamen, gehört Schweden zu den Ländern, in denen die Anzahl der Elektroautos am schnellsten wächst. Ein wichtiger Grund hierfür ist die staatliche Förderung „Grön Teknik“ (Grüne Technik). Diese hat die Umstellung beschleunigt und dafür gesorgt, dass es derzeit in Schweden etwa 107.000 ladbare Fahrzeuge gibt.

Die schwedische Regierung hat sich das Ziel gesetzt, das Land bis 2045 kohlendioxidneutral zu machen. Zum Erreichen dieses Zieles wurden unterschiedliche Fördermaßnahmen eingeführt:

Förderung von Elektroautos

Wie Frankreich hat auch Schweden ein System mit Bonussen und Malussen eingeführt. Für Fahrzeuge mit geringeren Emissionen gibt es einen Bonus, und für Fahrzeuge mit höheren Emissionen ist in den ersten drei Jahren eine höhere Kraftfahrzeugsteuer zu zahlen (Malus). Das Bonus-Malus-System wurde am 1. Juli 2018 eingeführt; zum 1. April 2021 wurde es mit schärferen Anforderungen fortgeschrieben.

Neue Bonus-Regeln:

  • Für reine Elektroautos, die kein Kohlendioxid emittieren, wird ein höherer Bonus gezahlt. Der Bonus wurde von 60.000 auf 70.000 SEK erhöht.
  • Der Emissionsgrenzwert, ab dem ein Fahrzeug unter den Klimabonus fällt, wurde von 70 auf 60 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer gesenkt.
  • Für ladbare Hybridautos wurde der Klimabonus gesenkt. Er beträgt nun höchstens 45.000 SEK; dieser Betrag wird für jedes emittierte Gramm um 583 SEK gesenkt (bis zur Kappungsgrenze von 60 Gramm). In der Praxis bedeutet dies, dass für alle ladbaren Hybridautos nun beim Kauf ein um etwa 10.000 SEK gesenkter Bonus gezahlt wird.

Neue Malus-Regeln

  • Die Emissionsgrenze, ab der eine erhöhte Kraftfahrzeugsteuer erhoben wird, wurde auf 90 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer gesenkt.
  • Die erhöhte Steuer steigt von 82 SEK auf 107 SEK pro Gramm, wenn die Emission des Fahrzeuges zwischen 90 und 130 Gramm pro Kilometer beträgt; bei mehr als 130 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer steigt sie von 107 auf 132 SEK pro Gramm.

Steuervorteile

  • Derzeit wird beim Kauf von E-Bikes (einschließlich drei- und vierrädriger Modelle) ein Nachlass von 25 Prozent gewährt.
  • Regelungen zu Dienstwagen: Auch Dienstwagen fallen unter die neuen Regeln, die zum 1. Januar 2021 in Kraft getreten sind. Der Abzug in Höhe von 10.000 SEK pro Jahr für gasbetriebene und ladbare Fahrzeuge entfällt hier.

Umweltsteuer

  • Die Kraftfahrzeugsteuer (Malus) wird bei Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselantrieb in den ersten drei Jahren, in denen das Fahrzeug steuerpflichtig ist, ab 2019 steigen. Diese Steuer wird im Laufe der Zeit weiter erhöht.

Lokale Zuschüsse zu Elektroautos

  • Kostenloses Parken auf bestimmten öffentlichen Flächen.
  • In einigen Regionen freier Zugang zu Fahrgemeinschafts- und Busspuren.

Zuschüsse zum Laden von Elektroautos

Fördermaßnahmen

Seit dem 1. Januar 2021 gilt die Steuerminderung Grön Teknik. Der Zuschuss funktioniert wie Steuerabzüge für Handwerker- oder haushaltsnahe Dienstleistungen. Er ist für Kauf und Installation von Ladestationen, Solarzellen und Batterien bestimmt. Die Steuerminderung, die auch als Zuschuss bezeichnet wird, gilt nicht für Reisekosten, Ausrüstung oder Verwaltung im Zusammenhang mit der Installation.

Wer erhält eine Förderung nach dem Programm „Grön Teknik“?

Diese Steuerminderung gilt für alle Privatpersonen, die in einer Genossenschafts- oder Eigentumswohnung oder in einem Einfamilienhaus wohnen und zu Hause die Möglichkeit einrichten, ein Elektroauto zu laden. Der Zuschuss betrifft sämtliche Installationen, die nach dem 1. Januar 2021 begonnen und bezahlt werden.

Wie hoch ist der Zuschuss für eine Ladestation?

Der Abzug nach dem Programm „Grön Teknik“ umfasst 50 Prozent der Material- und Arbeitskosten, ist jedoch insgesamt auf 50.000 SEK pro Jahr begrenzt. Sie müssen – falls Sie außerdem Handwerks- und haushaltsnahe Dienstleistungen geltend machen – im Jahr noch Steuern in einer Höhe bezahlen müssen, dass überhaupt ein Abzug der gesamten Steuerminderung möglich ist.

Norwegen

Dank eines langjährigen Engagements, das bis in die 1990er-Jahre zurückreicht, ist Norwegen bei der Verwendung von Elektroautos in Europa führend. Ursprünglich war beabsichtigt, bis 2020 die Zahl der Elektroautos auf 100.000 zu erhöhen, doch dieses Ziel wurde bereits 2018 erreicht. Tatsächlich waren im März 2019 fast 60 Prozent aller neu verkauften Kraftfahrzeuge in Norwegen reine Elektroautos. Interessant ist dabei, dass das Förderprogramm des Landes nicht viele Zuschüsse für Elektroautos oder Ladestationen enthält, sondern stattdessen auf Steuererleichterungen und auf umfangreiche Investitionen in eine öffentlich betriebene Stromladeinfrastruktur setzt, wie nachstehend geschildert wird:

Förderung von Elektroautos

Steuervorteile

  • Einkaufs- und Umsatzsteuer: Beim Kauf von Elektrofahrzeugen fallen weder Einkaufs- noch Umsatzsteuer an.
  • Straßenbenutzungsgebühr: Senkung der jährlichen Straßenbenutzungsgebühr um 75 bis 90 Prozent sowohl für reine Elektroautos wie für ladbare Hybride.
  • Regelungen zu Dienstwagen: Senkung der Dienstwagensteuer um 50 Prozent sowohl für reine Elektroautos wie für ladbare Hybride.
  • Befreiung von der Erwerbsteuer.
  • Befreiung von der Mehrwertsteuer, die in Norwegen 25 Prozent beträgt.

Lokale Vorteile

  • Gemäß norwegischem Recht dürfen Provinzen und Kommunen für Elektroautos bei Fähren, öffentlichem Parken und Maut nur den halben Betrag dessen berechnen, was für Fahrzeuge mit fossilem Kraftstoff zu entrichten wäre.
  • In der Praxis führt dies je nach Ort zu Rabatten und zu völligem Wegfall der Gebühren für Maut, Parken und Fähren.

Förderung von Ladestationen

Öffentliche Investitionen in Ladestationen

In Norwegen gibt es mehr als 10.000 öffentliche Ladestationen, und insgesamt können gleichzeitig mehr als 1500 Autos eine Schnellladung erhalten. Statt Privatpersonen und Unternehmen Steuerminderungen und Zuschüsse anzubieten, hat sich Norwegen dafür entschieden, in die öffentliche Infrastruktur zum Laden von Elektroautos zu investieren. Dieses Programm für Ladestationen konzentriert sich derzeit auf Folgendes:

  • Öffentliche Finanzierung von Schnellladestationen an Hauptstraßen im Abstand von 50 Kilometern.
  • Erhöhung des Etats der Stadt Oslo zur Ausdehnung der Ladeinfrastruktur 2018.
  • Verdoppelung des Etats für Wohnungsbaugenossenschaften bei der Installation von Ladestationen auf 20 Millionen NOK (2,1 Millionen EUR).
  • Einige Tankstellen haben damit begonnen, Kraftstoffpumpen gegen Ladestationen auszutauschen, was die Ladeinfrastruktur noch mehr erweitert.

Großbritannien

Großbritannien hat unter der Bezeichnung „Road to zero“ eine umfassende Strategie zur Elektrifizierung eingeführt. Das ministeriumsübergreifende Koordinationsstelle „Office for Zero Emission Vehicles“ (OZEV) plant gemeinsam mit anderen staatlichen Akteuren, den Verkauf von Verbrennern bis 2040 zu beenden. In den kommenden Jahren wird das Land 500 Millionen GBP in umweltfreundliche Technik investieren.

Der Elektroauto-Markt in Großbritannien wächst schnell; im Herbst 2020 gab es auf den britischen Straßen bereits 164.100 reine Elektroautos. Zu diesen gesellen sich mehr als 373.600 Plug-in-Hybride und andere Plug-in-Modelle.

In der letzten Schätzung des Herstellerverbandes Society of Motor Manufacturers and Traders kamen die vollständig elektrisch angetriebenen Fahrzeuge bei den Neuzulassungen auf einen Marktanteil von 6,7 Prozent; unter Hinzuziehung der ladbaren Hybride beträgt der Anteil sogar 10,5 Prozent.

Förderung von Elektroautos

Fördermaßnahmen

  • Kaufzuschuss: Fahrzeuge mit geringen Emissionen fallen ebenfalls unter die Regelungen des Zuschussprogramms Plug-in Car Grant. Hiernach werden den Käufern folgende Fördergelder gewährt:
    • 35 Prozent der Kosten für ein Elektroauto (je nach Modell bis zu 3500 GBP).
    • 20 Prozent der Kosten für ein elektrisches Motorrad oder Moped (bis zu 1500 GBP).
    • 20 Prozent der Kosten für elektrische Kombis (bis zu 8000 GBP).
    • 20 Prozent der Kosten für einen elektrischen Liefer- und Lastwagen (bis zu 20.000 GBP für die ersten 200 Bestellungen, anschließend bis zu 8000 GBP).
    • 20 Prozent der Kosten für ein elektrisches Taxi (bis zu 7500 GBP).
  • Die Zuschüsse werden über das OZEV vergeben. Wer den Zuschuss erhalten möchte, muss nichts weiter unternehmen, da die Händler den Betrag bereits in den Preis des Fahrzeuges einrechnen.
  • Über das Programm Electric Vehicle Homecharge Scheme werden zudem für die Installation einer Ladestation zu Hause Zuschüsse von bis zu 350 GBP gezahlt.

Steuervorteile

  • Kraftfahrzeugsteuer: Sie entfällt für rein elektrische Fahrzeuge mit einem Anschaffungspreis von weniger als 40.000 GBP.
  • Unternehmenssteuer: Unternehmen, die elektrische Fahrzeuge erwerben, können den Anschaffungspreis bereits im ersten Jahr vollständig als Betriebsausgabe absetzen, wenn das Fahrzeug eine Emission von weniger als 50 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer hat. Für gewerbliche Elektroautos, deren Emission über diesem Grenzwert liegt, wird die steuerliche Entlastung auf 18 Prozent pro Jahr festgelegt; Einzelheiten finden Sie hier.

Lokale und regionale Förderinstrumente für Privatpersonen und für Unternehmen

  • Schottland: Die schottische Regierung bietet zinslose Darlehen an, mit denen Fahrer zum Umstieg auf Elektroautos oder Hybridfahrzeuge angeregt werden sollen. Kredite von bis zu 35.000 GBP für die Anschaffung eines neuen Elektro- oder Hybridautos; zurückzuzahlen über sechs Jahre.
  • Nordirland: Ein Zuschuss von bis zu 5000 EUR wird für privat gekaufte Elektroautos und von bis zu 3800 EUR für gewerblich erworbene gezahlt. Hier erfahren Sie mehr.
  • London: Elektroautos und ladbare Hybridfahrzeuge sind bis 2025 von der innerstädtischen Maut in London ausgenommen.
  • Lokale Parkvorrechte: In bestimmten Orten werden kostenlose oder kostenreduzierte Stellplätze für Elektroautos vorgehalten.
  • Weitere Vorteile: Die britische Regierung plant, Elektroautos mit besonderen grünen Kennzeichen auszustatten. So sollen sie die vorhandenen Vorteilsregelungen wie kostenloses Parken, Befahren von Busspuren und Zugang zu Bereichen, die für herkömmliche Autos gesperrt sind, einfacher nutzen können.

Vorteile – Lademöglichkeiten

Der Etat der Nullemissionsstrategie hat einen Umfang von insgesamt 290 Millionen GBP. Davon sind 80 Millionen GBP für die Verbesserung der Lade-Infrastruktur vorgesehen, wozu unter anderem Folgendes zählen:

Nationale Vorteile beim Laden von Elektroautos für Privatpersonen und Unternehmen

Fördermaßnahmen:

Zuschüsse für Ladevorrichtungen zu Hause: Das Programm „Electric Vehicle Homecharge Scheme“ ermöglicht es, dass Käufer von Elektroautos einen Zuschuss von bis zu 75 Prozent (höchstens 350 GBP inkl. USt) der gesamten Kauf- und Installationskosten für eine Ladestation bei sich zu Hause erhalten. Auch Dienst- und Leasingwagen fallen unter diese Regelung.

Zuschüsse für Ladevorrichtungen am Arbeitsplatz: „Workplace Chargepoint Grant“ ist ein Programm, das im Voraus die Kosten für Kauf und Installation von Ladestationen am Arbeitsplatz fördert:

Seit dem 1. April 2020 können Unternehmen 75 Prozent der gesamten Kauf- und Installationskosten (höchstens jeweils 350 GBP) für bis zu 40 Ladevorrichtungen erstattet bekommen.

Steuervorteile:

Vorteile für Unternehmen – Unternehmen, die Ladevorrichtungen installieren, erhalten durch eine hundertprozentige Erstjahres-Erstattung für Ausgaben im Zusammenhang mit Ladevorrichtungen für Elektroautos Steuervorteile.

Lokale und regionale Vorteile für Privatpersonen und für Unternehmen

Fördermaßnahmen:

Zuschüsse für private Ladestationen in Schottland: Der „Energy Saving Trust“ gewährt Käufern von Elektroautos einen Zuschuss von bis zu 300 GBP der gesamten Kauf- und Installationskosten für eine Ladestation zu Hause. Dieser Zuschuss wird zusätzlich zum vorstehend erwähnten OZEV-Zuschuss in Höhe von 350 GBP gezahlt.

Zuschuss für Ladestationen am Arbeitsplatz in Schottland: Der „Energy Saving Trust“ gewährt Unternehmen zur Finanzierung von Anschaffung und Installation von Ladevorrichtungen für Elektroautos am Arbeitsplatz Zuschüsse. Die genaue Anzahl der geförderten Ladestationen für Elektroautos ist abhängig von der Anzahl und von der Art der elektrischen Dienstwagen und der Elektroautos der Mitarbeiter.

Dänemark

Dänemark hinkt bei Elektroautos und Ladestationen Schweden und Norwegen ein wenig hinterher. Nachdem die Regierung im Jahr 2015 die Fördermaßnahmen für Elektroautos abwickelte, sank deren Verkauf im Land. Tatsächlich betrug der Anteil der elektrischen Fahrzeuge 2017 lediglich 0,4 Prozent an der Gesamtzahl verkaufter Autos. Doch dank eines neuen Klimaschutzgesetzes und der Abschaffung der Steuererhöhungen für Elektroautos im Jahr 2019 verbessern sich die Zustände in Dänemark. Der Anteil der Elektroautos beträgt nunmehr etwa 4 Prozent. Hinter der Steigerung liegen zum Beispiel folgende Förderungen:

Förderung von Elektroautos

Steuervorteile

  • Zulassungssteuer: Dänemark schaffte die zuvor bestehenden Steuervorteile für Elektroautos ab, was zu einer Minderung bei deren Verkauf im Land führte.
  • Im April 2017 führte die dänische Regierung außerdem einen Abzug auf die Zulassungssteuer ein, der von der Batteriekapazität abhängt.
  • Kraftfahrzeugsteuer: Die Steuer wird in Dänemark nach Kraftstoffverbrauch und Gewicht berechnet. Für Elektroautos ist der niedrigste Betrag fällig; für ladbare Hybridfahrzeuge ist die Steuer niedriger als bei entsprechenden Wagen mit Benzin- oder Dieselantrieb.

Lokale Vorteile

  • Parkgebühren: Für Elektroautos gibt es bei den Parkgebühren einen Freibetrag von bis zu 5000 DKK (670 EUR) pro Jahr.

Fördermaßnahmen zum Ankauf von privaten und gewerblichen Elektroautos

  • Öffentliche Ausschreibungen: Seit 2013 unterstützt die dänische Energiebehörde ein Programm, mit dem der Kauf von Elektroautos durch Kommunen und Unternehmen gefördert wird.

Zuschüsse zum Laden von Elektroautos

Steuervorteile

  • Dänemark bietet derzeit eine Steuerbefreiung an, durch die Unternehmen, die gewerblich Lademöglichkeiten anbieten, auf die Stromsteuer einen Rabatt von ca. 1 DKK (0,13 EUR) pro Kilowattstunde erhalten.

Vorteilstarife für Busse

  • Das Programm, durch das die Tarife beim Laden von Elektrobussen gesenkt werden, wird bis 2024 fortgeführt.

Finnland

Wie Dänemark hat Finnland ebenfalls im Vergleich zu Schweden und Norwegen noch einiges aufzuholen. In Finnland gab es lange Zeit kaum Fördermaßnahmen und insbesondere keinerlei Zuschüsse für Elektroautos. Die Regierung förderte hingegen Biokraftstoff, und die Verkaufszahlen bei Elektroautos waren bis vor Kurzem sehr niedrig. Durch verschiedene Zuschüsse stieg der Verkauf in den letzten Jahren jedoch, und 2020 betrug der Anteil der Elektroautos 14 Prozent.

Förderung von Elektroautos

Umweltsteuer

  • In Finnland verteuerte sich der Dieselkraftstoff durch die Kraftstoffsteuer; der Benzinpreis stieg sogar auf das Dreifache an. Dadurch werden Elektroautos zu einer sehr kostengünstigen Alternative.

Fördermaßnahmen

  • Anschaffungszuschuss: Privatpersonen können für neue Elektroautos einen Zuschuss von bis zu 2000 EUR erhalten, solange der Preis des Fahrzeuges 50.000 EUR nicht übersteigt.
  • Die finnische Regierung hat in den Jahren 2015, 2017 und 2018 bei Kauf eines neuen Elektroautos oder ladbaren Hybrids eine Abwrackprämie von bis zu 2000 EUR für alte Fahrzeuge mit Diesel- oder Benzinmotor bezahlt; es wird mit einer Neuauflage eines solchen Programms in naher Zukunft gerechnet.

Steuervorteile

  • Vorteile bei der Kraftfahrzeugsteuer: Für Elektroautos ist der niedrigste Steuersatz (5 Prozent) auf der Grundlage der CO2-basierten Zulassungssteuer zu entrichten.

Förderung von Ladestationen

Investitionen in öffentliche Stromladeinfrastruktur

  • Die finnische Hauptstadt Helsinki hat in den vergangenen drei Jahren für die Errichtung öffentlicher Ladestationen 4,8 Millionen EUR investiert. Damit wurde die Anzahl an Ladestationen im Land fast verdreifacht. Die finnische Regierung hat für die Jahre 2020/2021 einen Etat von 5,5 Millionen EUR bereitgestellt, der dazu dient, die Ladeinfrastruktur weiter auszubauen.

Fördermaßnahmen

  • Im Jahr 2016 erhöhte das Ministerium für Arbeit und Wirtschaft sein Förderprogramm für Stromladevorrichtungen im Rahmen seines Energie-Investitionsprogramms und wies für die Entwicklung einer öffentlichen Ladeinfrastruktur in Finnland einen Betrag in Höhe von 4,8 Millionen EUR aus. Dieses Programm bietet gewerblichen Organisationen Fördergelder, die Ladeinfrastruktur errichten oder Elektroautos als Firmenwagen leasen möchten. Die Organisationen können Zuschüsse von bis zu 35 Prozent der Investitionen und von bis zu 30 Prozent des Kapitalanteiles der Leasingkosten erhalten.

Deutschland

Deutschland bietet die großzügigsten Fördermaßnahmen in Europa, da das Land bemüht ist, vor dem Jahr 2030 das Ziel von 10 Millionen Elektroautos und 1 Million Ladestationen zu erreichen. Im sommerlichen Coronafolgen-Förderpaket, das einen Umfang von 130 Milliarden EUR hat, befindet sich auch eine umfangreiche Finanzierung, die die Zuschüsse für Elektroautos so weit erhöht, dass sich nun beispielsweise ein Seat Mii Electric für weniger als 11.000 EUR erwerben lässt. Wir haben alle wissenswerten Fakten zusammengestellt:

Förderung von Elektroautos

Fördermaßnahmen

Das deutsche „Umweltbonus“-Programm fördert den Kauf von Elektroautos und die Abschaffung von Fahrzeugen mit Diesel- oder Benzinmotor unter anderem mit folgenden Maßnahmen:

  • Anschaffungszuschuss:
    • Für Fahrzeuge bis zu 40.000 EUR:
      • Vollelektrisch: 9000 EUR
      • Plug-in-Hybrid: 6750 EUR
    • Für Fahrzeuge bis zu 65.000 EUR:
      • Vollelektrisch: 7500 EUR
      • Plug-in-Hybrid: 5625 EUR
    • Ein weiterer Bonus in Höhe von 100 EUR wird bezahlt, wenn das erworbene Elektroauto mit einem Fahrzeug-Warngeräusch-Generator (AVAS) ausgestattet ist.
    • Bis 2030 wird ein einmaliger Zuschuss von bis zu 50 Prozent der Anschaffungskosten für reine Elektroautos bezahlt, die im Rahmen gewerblicher Lieferung zum Einsatz kommen.

Steuervorteile

Kraftfahrzeugsteuer:

  • Reine Elektroautos, die zwischen 2011 und 2030 zugelassen werden, werden für 10 Jahre von der Kraftfahrzeugsteuer befreit. Damit können Fahrzeughalter von Elektroautos in Deutschland pro Fahrzeug und Jahr im Durchschnitt 194 EUR sparen. Dieser Betrag kann abhängig vom Fahrzeugtyp auch höher sein.
  • Für Elektroautos und Hybridfahrzeuge sind Steuern zu entrichten, aber diese sind – da abhängig von den Kohlendioxidemissionen – niedriger als die für Fahrzeuge mit Diesel- oder Benzinantrieb.

Besteuerung von Dienstwagen:

  • Die private Nutzung von Dienst-Elektroautos mit einem Listenpreis von weniger als 60.000 EUR wird pro Monat lediglich mit 0,25 Prozent des Listenpreises angerechnet. Bei Diesel- und Benzinfahrzeugen beträgt der Wert hingegen 1 Prozent.
  • Die private Nutzung von Dienst-Hybridfahrzeugen oder von reinen Elektroautos mit einem Listenpreis von mehr als 60.000 EUR wird pro Monat lediglich mit 0,5 Prozent des Listenpreises angerechnet. Bei Diesel- und Benzinfahrzeugen beträgt der Wert hingegen 1 Prozent.

Umsatzsteuer:

  • Diese war zeitweise gesenkt worden, und zwar vom 1. Juli bis zum 30 Dezember 2020 von 19 auf 16 Prozent. Diese Steuervergünstigung kam sowohl reinen Elektroautos als auch Hybridfahrzeugen zugute.

Lokale Förderungen von Elektroautos

  • Abhängig vom Wohnort zahlen einzelne Städte und Kommunen einen zusätzlichen Zuschuss zum Anschaffungspreis in Höhe von 1500 EUR (hier zu überprüfen).
  • Teilweise zahlen lokale Energieunternehmen neuen oder auch Bestandskunden weitere Fördergelder für Elektroautos.
  • Kostenloses Parken
  • Reservierte Parkplätze
  • Nutzung von Busspuren

Zuschüsse zum Laden von Elektroautos

Fördermaßnahmen für Privatpersonen:

Bundesweite Zuschüsse:

  • Die KFW-Bank führte im November 2020 die Initiative „Wohngebäude 440“ ein und stattete diese mit einem Betrag von 3 Millionen EUR aus.
    • Hierüber ist für jede Ladestation eine Förderung in Höhe von 900 EUR zu erhalten, die Folgendes abdeckt:
      • Kosten für Installation und Anschluss der Ladestation
      • Kosten eines Energiemanagement-Systems zur Steuerung der Ladestation

Kriterien für die bundesweiten Zuschüsse

  • Gilt für private Eigentümer, Mieter und Vermieter.
    • Ausgeschlossen sind öffentliche Ladestationen und Ladestationen zum Laden von Dienstfahrzeugen.
    • Die Gesamtkosten für Anschaffung und Installation müssen mindestens 900 EUR betragen.
    • Die Ladestation muss vollständig mit erneuerbarer Energie betrieben werden.
    • Gilt nur für Ladestationen mit 11 kW Ladeleistung und intelligenter Steuerung.

Regionale Zuschüsse:

  • Nordrhein-Westfalen: 50 Prozent (max. 1000 EUR) der Anschaffungs- und Installationskosten für privat genutzte Ladestationen über das „Sofortprogramm Elektromobilität“.
  • München: 40 Prozent der Gesamt-Nettokosten (höchstens 3000 EUR pro Ladepunkt mit einer Kapazität von bis zu 22 kW; höchstens 10.000 EUR pro Schnellladepunkt mit einer Kapazität von mehr als 22 kW): umfasst Anschaffungspreis, Installation und Planung.
  • Hannover: 500 EUR Zuschuss für Anschaffung und Installation einer Ladestation mit intelligenter Steuerung.
  • Limburg: 300 EUR Zuschuss pro Wechselstrom-Ladestation.

Fördermaßnahmen für öffentliche Ladestationen:

  • Beim Kauf einer Ladestation von bis zu 22 kW wird ein Zuschuss bis zu 3000 EUR bezahlt.
  • Beim Kauf einer Gleichstrom-Ladestation von bis zu 100 kW wird ein Zuschuss bis zu 12.000 EUR bezahlt.
  • Beim Kauf einer Gleichstrom-Ladestation mit mehr als 100 kW wird ein Zuschuss bis zu 30.000 EUR bezahlt.
  • Die Anschlüsse an das Stromnetz werden mit bis zu 5000 EUR bei Niederspannung und mit bis zu 50.000 EUR bei Anschlüssen an das Mittelspannungsnetz gefördert.

Steuervorteile

  • Die Halter von Elektroautos als Privat- oder Dienstwagen müssen deren Laden am Arbeitsplatz nicht als geldwerten Vorteil versteuern.
  • Dienstwagennutzer, die ihre Elektroautos zu Hause laden, kommen in den Genuss einer Steuerminderung.
  • Arbeitgeber, die ein kostenloses Laden von Elektroautos und E-Bikes ermöglichen, werden für dieses Angebot nicht vor 2030 besteuert.

Fortsetzung: Staatliche Fördermaßnahmen und Zuschüsse infolge von Corona

Klimaschutzprogramm 2030 und aktuelle Pakete zur Wirtschaftsförderung infolge von Corona

  • Batterien und Infrastruktur: Im Rahmen des neuen Förderungspaketes in Höhe von 130 Milliarden EUR werden 2,5 Milliarden EUR für die Produktion von Batteriezellen und zum Ausbau der Ladeinfrastruktur aufgewendet. Das Ziel dabei lautet, bis 2030 1 Million Ladestationen errichtet zu haben.
  • Elektrifizierung von Tankstellen: Die deutsche Regierung plant, von allen Tankstellen auch Möglichkeiten zum Laden von Elektroautos zu fordern. Dann werden auch Tankstellen als Ladestationen dienen.
  • Förderung von Herstellern: Im Rahmen des Bonusprogramms 2020 und 2021 zur Investition in „neue Technik, Prozesse und Anlagen“.
  • Austauschprogramm für Fahrzeugflotten: Im Rahmen des Wirtschaftsförderungsprogramms zur Abmilderung der Coronafolgen sind Maßnahmen geplant, Klein- und mittelständische Unternehmen sowie soziale Einrichtungen dabei zu unterstützen, die Erneuerung ihrer Flotten nicht wegen finanzieller Unsicherheit infolge der Pandemie einzuschränken. Das erste Programm unter der Bezeichnung Sozial & Mobil soll die E-Mobility im Stadtverkehr fördern und gemeinnützige Organisationen in den Jahren 2020 und 2021 mit insgesamt 200 Millionen EUR unterstützen. Das zweite Programm richtet sich an den Handel sowie an Kleinunternehmen und Mittelstand und bezuschusst den Einsatz von Elektroautos von bis zu 7,5 Tonnen.
  • Fördergelder für Busse und Lastwagen: Für einen begrenzten Zeitraum bis Ende 2021 wird die finanzielle Förderung von elektrischen Bussen und Lkws sowie von deren Ladeinfrastruktur erhöht. Private und kommunale Betreiber erhalten 1,2 Milliarden EUR für den Wechsel auf alternative Antriebe, was zu einer Umstellung innerstädtischer Transporte auf Strom führen soll.

Niederlande

Die Niederlande stehen im Ruf, Elektroautos stark zu fördern. Unter anderem sind im Land sehr viele Ladestationen vorhanden. Die Anzahl der öffentlichen Ladestationen pro Elektroauto und pro 100 Kilometer ist sogar die größte von allen Ländern. Dank der vorhandenen Fördermaßnahmen sind die Kosten für den Betrieb eines Elektroautos dieselben wie für Autos mit Verbrennungsmotor. Zu den wichtigsten Förderungen gehören unter anderem:

Förderung von Elektroautos

Fördermaßnahmen

  • 4000 EUR bei Kauf oder Miete eines neuen Elektroautos
  • 2000 EUR bei Kauf oder Miete eines gebrauchten Elektroautos

Steuervorteile

  • Einkaufssteuer (BPM): Für reine Elektroautos entfällt die Einkaufssteuer vollständig; bei Hybridfahrzeugen ist ein reduzierter Betrag fällig, der sich nach der Höhe der Emissionen richtet.
  • Kraftfahrzeugsteuer (MRB): Bis 2024 sind reine Elektroautos von dieser Steuer ganz befreit; für Hybridfahrzeuge gibt es einen Nachlass von 50 Prozent. Im Jahr 2025 wird für Elektroautos ein Betrag von nur 25 Prozent und für Hybridfahrzeuge von 75 Prozent der Steuer fällig.
  • Regelungen zu Dienstwagen: Halter von Elektroautos bezahlen eine reduzierte Abgabe in Höhe von 8 Prozent in 2020 (2021: 12 Prozent; 2022–2024: 16 Prozent; 2025: 17 Prozent) statt der Standardabgabe in Höhe von 22 Prozent.
  • Pläne für das Jahr 2025 geben – noch unbestätigte – Hinweise darauf, dass bei Elektroautos sowohl Umsatzsteuer als auch Kraftfahrzeugsteuer entfallen.

Umweltsteuer

  • Strafmaßnahmen: Für die Kohlendioxidemissionen von Fahrzeugen, die älter als 12 Jahre sind, sind seit 2019 über die derzeitige Kraftfahrzeugsteuer hinaus weitere Abgaben in Höhe von 15 Prozent zu bezahlen.
  • Die Steuern für Benzin und Diesel wurden 2020 um 0,01 EUR pro Liter erhöht; dieselbe Steigerung ist für 2023 geplant.

Verbot von Benzin beziehungsweise von Fahrzeugen mit Benzinmotor

  • Ab 2030 dürfen in den Niederlanden nur noch emissionsfreie Fahrzeuge neu zugelassen werden.

Förderung von Ladestationen

  • Derzeit gibt es keine landesweiten Zuschüsse für den privaten Erwerb von Ladestationen. Es gibt in den Niederlanden jedoch bei der Anschaffung eines Dienstwagens zwei geeignete Fördermodelle: Es handelt sich um die Programme „Milieu-investeringsaftrek“ (MIA) und „Willekeurige afschrijving milieu-investeringen“ (Vamil).
    • Mit MIA können Unternehmer einen Investitionsabzug von bis zu 36 Prozent des investierten Betrages nutzen.
    • Vamil ermöglicht Unternehmern eine Abschreibung von 75 Prozent der Investitionskosten. Dies ist zu einem selbst gewählten Zeitpunkt möglich und führt zu einem Liquiditäts- und Zinsvorteil.
  • Für ein Elektroauto bestehen MIA-Ansprüche von höchstens 40.000 EUR. Die Ladestation kann vom MIA-Zuschuss gemeinsam mit dem Elektroauto profitieren, sie kann aber auch nachgemeldet werden, wenn:
    • die Gesamtinvestition mindestens 2500 EUR beträgt,
    • sich der Ladepunkt in den eigenen Räumlichkeiten befindet,
    • die Ladestation für das Laden eigener Elektroautos verwendet wird. Eigene Leasingfahrzeuge werden wie eigene Elektroautos behandelt.
  • Bei beiden Systemen ist es wichtig, dass die umweltfreundliche Technik oder Ausrüstung den Anforderungen der Umweltliste entspricht. Ladestationen für Elektroautos sind in der Liste mit „G 3720“ kodiert.
    • Der Etat für MIA beträgt im Jahr 2021 114 Millionen EUR und der für Vamil 25 Millionen EUR.
  • Außerdem installieren die lokalen und kommunalen Behörden auf Antrag kostenlos Ladestationen (zum Beispiel das Programm „MRA-Elektrisch“, bei dem teilnehmende Kommunen gratis eine öffentliche Ladestation beantragen können).
    • Bestimmte Unternehmen setzen sich für die Installation öffentlicher Ladesäulen ein, dies sind unter anderem Vattenfall und Heijmans, die in 62 Kommunen kooperieren, oder Allego in den Provinzen Groningen und Drenthe.

Frankreich

Frankreich hat sich durch den Einsatz bei der Elektrifizierung stark hervorgetan; der derzeitige Präsident Macron stellte erst kürzlich einen Rettungsplan für die nationale Automobilindustrie in Höhe von 8 Milliarden EUR vor. Zu dem Plan gehört unter anderem, dass im Land im nächsten Jahr mehr als 100.000 öffentliche Ladestationen errichtet und bis 2025 jährlich 1 Million Elektroautos gefertigt werden. Zum Erreichen dieses Zieles wurden 1,3 Milliarden EUR an Fördermitteln bereitgestellt, mit denen zum Beispiel die Bürger bei der Anschaffung eines Elektroautos bis zu 19.000 EUR sparen können. Die wichtigsten Zuschüsse sind:

Förderung von Elektroautos

Fördermaßnahmen

  • Anschaffungszuschuss (Ökobonus):
    • Ein Bonusbetrag von bis zu 7000 EUR pro Fahrzeug mit einer Emission von höchstens 20 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer.
    • Ein Bonusbetrag von bis zu 2000 EUR pro Plug-in-Hybrid mit einer Emission zwischen 21 und 50 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer.
  • Abwrackplan (Wechselbonus): bis zu 5000 EUR bei der Anschaffung eines gebrauchten oder neuen Elektroautos oder Hybridfahrzeuges bei gleichzeitiger Abschaffung eines Fahrzeuges mit Dieselantrieb (mit Baujahr vor 2001) oder mit Benzinmotor (Baujahr vor 1997).
  • Zonenbonus bei geringen Emissionen: Ein Zuschuss von 1000 EUR bei Anschaffung eines Elektroautos für alle, die in einer Niedrigemissionszone wohnen oder arbeiten.

Steuervorteile

  • Zulassungssteuer: Sowohl für reine Elektroautos als auch für ladbare Hybridfahrzeuge wird im europäischen Frankreich je nach Region ein Nachlass von 50 Prozent oder auch von 100 Prozent auf die Kennzeichenabgabe („Carte grise“) gewährt.
  • Regelungen zu Dienstwagen: Reine Elektroautos sind von dieser Steuer ausgenommen.

Lokale Vorteile

  • In bestimmten Regionen wird ein zusätzlicher Zuschuss bei der Anschaffung in Höhe von 6000 EUR gewährt.
  • In bestimmten Kommunen wird für berechtigte Fahrzeuge mit „grüner Karte“ eine kostenlose Parkdauer von zwei Stunden gewährt.
  • In Paris wurden die bis 2018 für das Elektroauto-Sharingsystem Autolib genutzten 3244 Parkplätze als kostenlose Parkplätze für Elektroautos ausgewiesen.

Zuschüsse zum Laden von Elektroautos

Fördermaßnahmen

  • Fördermaßnahmen für Privatpersonen:
    • 300 EUR Steuerkredit („Crédit d’impôt transition énergétique“) bei Erwerb und Installation einer Ladestation für Elektroautos am Hauptwohnsitz.
  • Fördermaßnahmen für Unternehmen:
    • Zuschuss von bis zu 40 Prozent der Anschaffungs- und Installationskosten für Ladestationen für Unternehmen.
  • Fördermaßnahmen für Wohnungen:
    • Zuschuss von bis zu 50 Prozent der Anschaffungs- und Installationskosten für Ladestationen in genossenschaftlichen Mehrfamilienhäusern.
  • Zuschüsse für öffentliche Vorrichtungen:
    • Bis zu 40 Prozent der Anschaffungs- und Installationskosten (höchstens 2160 EUR) für Ladestationen, die von Kommunen installiert werden. Die Ladestationen müssen auf Antrag von Elektroauto-Haltern aufgestellt und in einem Radius von 500 Metern um deren Wohnung oder Arbeitsplatz installiert werden.

Spanien

Spanien führte ein erstes Programm für alternative Mobilität im Jahr 2017 ein; seitdem wurden die Fördermaßnahmen verstärkt. Im ersten Halbjahr 2018 wurden doppelt so viele Elektroautos verkauft wie im Jahr zuvor; 2019 wurde ein neues Programm namens „Moves“ aufgelegt. Dieses hat einen Etat von 45 Millionen EUR und dient dazu, Elektroautos und die Ladeinfrastruktur zu fördern. Weitere Programme – Moves II und Renove –, die die Elektrifizierung weiter erhöhen, wurden im Anschluss vorgestellt.

Die wichtigsten Fördermaßnahmen sind:

Förderung von Elektroautos

  • Das Programm Moves II (100 Millionen EUR) wurde im Juni 2020 präsentiert und umfasst folgende Zuschüsse für den Kauf einer Ladestation:
    • – Zuschuss in Höhe von 40 Prozent der Gesamtkosten (Gerät und Installation) für Privatpersonen und Selbstständige; Unternehmen erhalten einen Zuschuss von 30 Prozent.
  • Moves II wird im Laufe des Jahres 2021 durch Moves III abgelöst, das ein Investitionspaket von 400 Millionen EUR umfasst. Wenn die Nachfrage dies erfordert, kann der Betrag bis Ende 2023 verdoppelt werden.
  • Auch wenn Moves III unter der Aufsicht der Zentralregierung steht, so erfolgt die eigentliche Administration der Mittel durch die autonomen Gemeinschaften.
  • Endverbraucher, die Elektroautos erwerben, erhalten für Pkws einen Zuschuss von bis zu 7000 EUR und für leichte Nutzfahrzeuge von bis zu 9000 EUR.
    • – Die endgültige Höhe des Zuschusses richtet sich nach der Art des Fahrzeuges (Hybrid oder vollelektrisch) und dem Abwracken des bisherigen Autos mit Verbrennungsmotor.
  • Die erhaltenen Zuschüsse sind steuerpflichtig und unterliegen damit einer Einkommensteuerpflicht von schätzungsweise 20 Prozent.
  • Die Installationsfirmen helfen den Kunden in der Regel beim Ausfüllen und beim Einreichen des Antrages bei der zuständigen regionalen Stelle. Aufgrund einer langsamen Bearbeitungsdauer kann sich die Auszahlung des Zuschusses bis zu einem Jahr ab Antragstellung hinziehen.

Steuervorteile

  • Vorteile bei der Zulassungssteuer: Die Zulassungssteuer entfällt für Elektroautos.
  • Vorteile bei der Kraftfahrzeugsteuer: Sie wird abhängig von lokalen Regeln gesenkt, oder sie entfällt gänzlich. Bestimmte Kommunalverwaltungen (unter anderem Madrid, Barcelona, Zaragoza und Valencia) haben die Kraftfahrzeugsteuer für elektrische und emissionsarme Fahrzeuge auf 75 Prozent gesenkt.

Lokale Vorteile

  • Elektroautos zahlen auf regionalen Autobahnen keine Maut.
  • In bestimmten Städten darf kostenlos geparkt werden.
  • Elektroautos dürfen Fahrgemeinschaftsspuren nutzen.

Förderung von Ladestationen

Privatpersonen und Unternehmen können für den Ausbau privater oder öffentlicher Ladeinfrastruktur Zuschüsse nach Moves II in Höhe von bis zu 30 oder 40 Prozent der Anschaffungs- und Installationskosten erhalten (bis zu insgesamt 100.000 EUR). Die Verwaltung und Verteilung der Zuschüsse erfolgt über die autonomen Gemeinschaften, also die Gebietskörperschaften.

Portugal

Portugal hat einen großen Anteil an Plug-in-Hybridfahrzeugen vorzuweisen, die 2020 13,6 Prozent der verkauften Fahrzeuge des Landes ausmachten. Der Verkauf von Elektroautos ist seit 2017 stark angestiegen, woran Zuschüsse und Steuererleichterungen einen großen Anteil hatten. Nachstehend werden diese als Übersicht dargestellt.

Landesweite Fördermaßnahmen zum Erwerb von Elektroautos

Der Umweltfonds der portugiesischen Regierung hat 2021 zur Förderung von Elektroautos 4,0 Millionen EUR bereitgestellt:

  • Privatpersonen:
    • 3000 EUR für die Anschaffung eines neuen reinen Elektroautos (Pkw/Kombi), begrenzt auf ein Fahrzeug pro Person.
    • 50 Prozent des Kaufpreises (bis zu 1000 EUR) bei Anschaffung eines elektrischen Lastenfahrrades, begrenzt auf eines pro Person.
    • 50 Prozent des Kaufpreises (bis zu 350 EUR) bei Anschaffung eines vollelektrischen Fahrrades, Mopeds oder Motorrades, begrenzt auf eines pro Person.
  • Unternehmen:
    • 6000 EUR für die Anschaffung eines Elektroauto oder eines leichten Nutzfahrzeuges, begrenzt auf zwei Fahrzeuge pro Antragsteller.
    • 50 Prozent des Kaufpreises (bis zu 1000 EUR) bei Anschaffung eines elektrischen Lastenfahrrades, begrenzt auf vier Stück pro Antragsteller.
    • 50 Prozent des Kaufpreises (bis zu 350 EUR) bei Anschaffung eines vollelektrischen Fahrrades, Mopeds oder Motorrades, begrenzt auf vier Stück pro Antragsteller.

Steuervorteile

Umsatzsteuervorteile:

  • Für reine Elektroautos mit einem Listenpreis bis 62.500 EUR und für Plug-in-Hybridfahrzeuge mit einem Listenpreis bis 50.000 EUR ist ein vollständiger Umsatzsteuerabzug möglich.
  • Elektrische Dienstwagen werden bei der Körperschaftsteuer nicht besteuert.

Vorteile bei der Straßenbenutzungsgebühr:

  • Reine Elektroautos:
    • Die Straßenbenutzungsgebühr entfällt gänzlich.
  • Andere Elektroautos:
    • Die Steuer wird nach Maßgabe der Kohlendioxidemissionen verringert.

Vorteile bei der Kraftfahrzeugsteuer:

  • Reine Elektroautos:
    • Die Kraftfahrzeugsteuer entfällt gänzlich.
  • Bei Plug-in-Hybridfahrzeugen mit einer Reichweite von mehr als 50 Kilometern:
    • 60 Prozent Nachlass auf die Kraftfahrzeugsteuer.

Vorteile bei der Unternehmensbesteuerung:

  • Bei der Unternehmenssteuer werden für Fahrzeugflotten mit Elektroautos Nachlässe gewährt.

Förderung für Ladeinfrastruktur

  • Die portugiesische Regierung errichtet ein landesweites Netzwerk aus öffentlichen Lademöglichkeiten, damit es einfacher ist, sich mit einem Elektroauto im ganzen Land zu bewegen. Zusammen mit privaten Investitionen wird damit gerechnet, dass im Jahr 2021 2000 Ladestationen bereitstehen; bis 2025 soll die Anzahl auf 20.000 erhöht werden.

Geld sparen durch Elektroauto-Fördermaßnahmen in Portugal

Portugal hat zahlreiche Steuererleichterungen und Zuschüsse eingeführt, die die Anschaffung von Elektroautos attraktiver machen sollen. Das Land investiert zudem in eine Ladeinfrastruktur, mit der die Nutzung von Elektroautos auch praktisch ermöglicht wird. Offensichtlich werden auch private Akteure eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Ladestationsnetzes spielen.

Zusammenfassung

Die Übersicht zeigt, dass sich die europäischen Länder in ihrer Entwicklung der E-Mobility und der zugehörigen Infrastruktur noch deutlich unterscheiden. Es wird jedoch auch deutlich, wie verschieden die Förderungen in einzelnen Ländern angesetzt sind. Unsere Hoffnung besteht darin, mittels dieser Übersicht den Wissenshorizont zu erweitern. Außerdem wünschen wir uns, dass die Länder anhand ihrer jeweiligen Erfolgsrezepte einfacher voneinander lernen.